Sie treten hervor, bezeichnen die Situation des Betrachters gegenüber, der stehenbleibt, dessen Blick gelenkt wird durch die Flucht der Linien im vertikal und horizontal zweifeldrigen Mittelteil des Schranks. Thema des Schranks ist die Perspektive, der Blick heraus aus einem oder in einen Torbogen hinein, versinnbildlicht in den Aediculae des Mittelgeschoßes. Hinter den Türflügeln verbirgt sich das Schrankinnere geordnet auf mehreren Einlegeböden.
Aufbau
Der Schrank erhebt sich in drei Teilen: Sockel, Mittelteil, Kopf über drei gedrückten Kugelfüssen. Letzere unterstreichen die aufstrebenden Linien der Postamente des Sockelgeschosses und der drei kannelierten Pilaster des Mittelteils. Der massiver scheinende einfach kassettierte Sockel mit den Füssen verhält sich etwa 1 zu 3 zum Ganzen. Kontrast und Verbindung der Proportionsverhältnisse 2 und 3.bestimmen die ästhetische Wahrnehmung des Schranks. Gesimse an den 3 Geschossen gliedern seinen Aufbau. Über den symmetrischen Hälften des Schranks befinden sich am Gebälk zwei verschiedene floral stilisierte Namenskartuschen. Es sind vermutlich die Initiale der Namen eines Ehepaars: Einheit des Verschiedenen gestalterisch erreicht. Ein weiteres florales Motiv tritt im Schüsselschild hinzu. (AR)