Locomoto kreuxt seine langgliedrigen Pfoten mit den fragilen Gelenken. Verschmitzt legt er die fledermausgroßen Ohren etwas zurück, blinzelt, spricht zu den sonnenäugig von ihm beleuchteten Schreibern und Textern.
So vernehmt: Ein Schreiber versendet Flaschenpost, vertraut der Bewegung von Wassern und wanderndem Sand, den ruhelosen Lüften, vertraut auf Melos, der eine Nachricht belebt. Eine geheimnisvolle Zeitgleiche und Intimität blühen zwischen Schreiber und seinem Leser, der den Schreiber irgendwo findet, an einer sonderbaren Stelle, wo dieser Schreiber vielleicht nie gewesen ist. Schreiber kann den Schneeschlaf vom Winter teilen mit seinem Leser unter dessen Junisonne.
Das sprachliche Zeichen hat eine Inhaltsseite (signifié) und seine Ausdrucksseite (signifiant)1. Die beiden Seiten sind von einander nicht zu trennen und sind zusammen Schreibermetier. Es verhält sich wie ursprünglich und anders als bei den Textern. Für Texter ist die Ausdrucksseite des Zeichens eher ein flüchtiger Schatten, weil die Zeichen, die Inhalte im Netz systematisch beschreiben, logisch definiert werden, Inhalts-und Ausdrucksseite hier sich überlagern können, das sprachliche Zeichen tendenziell herabgebrochen wird auf die Zahl, die eindeutig ist und abstrakt. Ungleiche Brüder von Schreibern: die Texter flöten für eine Zielgruppe, auf die sie es gerade abgesehen haben. Sie sind weniger der Wortmusik ergeben als daran interessiert, dass eine Kobra auf die Signale hört. Beschäftigen sich meist mit der Schlange. Dennoch keine spürbare Liebe. Texter versuchen der Schlange, der See, den Massen ihren Willen einzupflanzen. SEO-Texte, ein eigenes Genre, becircen das Ungeheuer Suchmachine.